Carwitz
ist slawischen Ursprungs
und wird zurückgeführt auf Karvica,
Ort, wo es Kühe gibt
Geschichte und Siedlungs-
entwicklung


Die historischen Karten (s. Auszug aus topographischer Karte von 1884) lassen erkennen, dass Carwitz als Angerdorf angelegt war. Im Laufe der baulichen Entwicklung hat sich die Ortsstruktur nicht grundlegend verändert, jedoch hat das Dorf im oberen Dorfteil zunehmend auch markante Wesenszüge eines Straßendorfes angenommen.


Die Geschichte und die städtebauliche Entwicklung von Carwitz

Die historische Entwicklung des Dorfes Carwitz, das sich auf dem schmalen Moränenrücken zwischen dem Schmalen Luzin und dem Carwitzer See bzw. dem Dreetzsee erstreckt, lässt sich bis ins frühe 13. Jahrhundert zurückverfolgen.
Sechs slawische Siedlungen wurden im Raum Carwitz bekannt. Auch der Ortsname Carwitz ist slawischen Ursprungs und wird zurückgeführt auf Karvica, Ort, wo es Kühe gibt.

Erste urkundliche Erwähnung fand der Ort unter dem Namen Carwytze 1216. Ende des 14. Jahrhunderts wiesen die Herzöge von Mecklenburg-Stargard „dem Henning Parsenow für 1956 Mark Bede und Pachten aus Carwytze an“ (H.-D. Krausch u. a.: Das Feldberger Seengebiet, 1997).

Erst Anfang des 16. Jahrhunderts kam das Dorf in den Besitz der mecklenburgischen Herzöge und wurde zum Amt Feldberg gelegt. Kirchlich war Carwitz allerdings im Mittelalter eine selbstständige Pfarrei, die im 30-jährigen Krieg jedoch einging. Nach dem Niedergang des Ortes im 30-jährigen Krieg gab es wieder einen Aufschwung.

1683 lebten im Dorf bereits wieder neben dem Freischulzen mehrere Bauern, Kossaten und Einlieger. 1706 wurde der Bau der Dorfkirche als rechteckiger Fachwerkbau mit freistehendem Glockenstuhl ausgeführt. Die Glocke stammt aus dem Jahr 1859.

1740 wurde Carwitz erneut Pfarrsitz, bis 1857 war die Stadt Feldberg dort eingepfarrt.
Der Freischulzenhof von Carwitz wurde 1858 aus dem Dorf herausgelöst. Ab 1874 wird dieser Hof westlich des Dorfes Rosenhof genannt. Unter diesem Namen besteht der kleine Wohnplatz bis zum heutigen Tag. Aus dieser Zeit stammt auch der Bau des Fallada-Hauses als massiver eingeschossiger Putzbau mit Krüppelwalmdach.

1896 erfolgte die Fertigstellung der Sockelgeschoss-Holländer-Mühle mit Galerie und Betrieb bis 1937 am Ortseingang.
Die meisten Bauwerke in Carwitz entstanden Anfang des 20. Jahrhunderts als massive Steinhäuser. Nur wenige Baukörper lassen andere Bauweisen wie z. B. Fachwerk erkennen. Die fast durchweg als Steinbauten zu bezeichnenden Gebäude lassen kaum Datierungen vor 1900 zu.
1933 erwarb Hans Fallada das heute nach ihm benannte Anwesen, das zuvor als Büdnerei Nr. 17 bezeichnet wurde, d. h. es hat einem so genannten Häusler oder Einlieger gehört.

Um 1975 betrug die Bevölkerung insgesamt 216 Einwohner, heute sind es 325 Einwohner (Stand: 31. 12. 2007).
Am Südwestrand von Carwitz steht auf einer Anhöhe zwischen Schmalem Luzin und Dreetzsee die ehemalige Sockelgeschoss-Holländer-Windmühle. Die alte Windmühle hat durch ihre Fernwirksamkeit eine besondere Bedeutung am Eingang des Dorfes Carwitz. Im oberen Dorfbereich befinden sich zwei Friedhöfe, ein Friedhof vor der Mühle am südwestlichen Dorfeingang und der ehemalige Friedhof – heute Fallada-Park – mit der Ruhestätte des Schriftstellers Hans Fallada (1893–1947), der parkähnlich gestaltet ist und im mittleren Teil der oberen Dorfstraße integriert ist.
Die bescheidene Kirche auf dem Anger hingegen wirkt nicht über die Grenzen ihres Standortes hinaus, zumal 1912 der freistehende hölzerne Turm vor dem Westgiebel der Kirche abgebrochen wurde.
Ältere verputzte Wohnhäuser lassen auf Fachwerk, das überputzt wurde, schließen. Einige sehr schöne backsteinsichtige Gebäude prägen ebenso wie der vorhandene eindrucksvolle Großbaumbestand, die mit Kopfsteinen gepflasterte Dorfstraße und die Einfriedungen mit Feldsteinmauern das Dorfbild sehr überzeugend.
Ein besonderes kulturelles Erbe wird in Feldberg gepflegt: die intensive Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Schriftstellers Hans Fallada.

Carwitz ist slawischen Ursprungs und wird zurückgeführt auf Karvica, Ort, wo es Kühe gibt



Hügelgräberkette und "Maledei" in Schlicht
Zeugnisse der Besiedlung unserer Landschaft in ur- und frühgeschichtlicher Zeit
Die Hügelgräberkette bei Schlicht und die Schälchensteine sind als Begräbnis- und Kultstätte Zeugnisse der Besiedlung unserer Landschaft in ur- und frühgeschichtlicher Zeit (1800 bis 600 v. u. Z.).

Die Maledei in Schlicht ist eine Fluchtburg aus der Zeit der deutschen Kollonisation in dem ehemals slawischen Gebiet, deren Name übersetzt „der verfluchte Ort heißt“. Ein Großteil der Natursteinmauern ist noch erhalten



Wacholderberg bei Cantnitz
Wäldchen mit mediterranem Flair
Im 18 Jh. wurde hier im größeren Umfang Schafzucht betrieben. Auf diese Weise blieb der von den Schafen verschmähte Wacholder stehen. Die Büsche und Bäume bringen es auf eine Höhe von teilweise 15 m. Hier herrscht ein mediterranes Flair mit einer interessanten Trockenrasenflora in dem ca. 8 ha großen Wäldchen.

Der Wacholder war der Baum des Jahres 2002. Der Wacholder (Juniperus comunis) ist eine spannende Baumart und kann zu 2000 Jahre alt werden. Für jeden Wildbraten sind die Wacholderbeeren als Gewürz ein Muss. In medizinischer Hinsicht findet der Wacholder zur Entwässerung Verwendung. Alte Märchen und Sagen künden von guten Geistwesen, die bevorzugt unter Wacholderbüschen und Bäumen leben.