Maßnahmen
Verbesserung der Verkehrs-
erschliessung und der technischen Infrastruktur

Weitere
Erneuerungen der Erschliessungs-anlagent


Der Wasserwander-
rastplatz



EIn Spaziergang durch das Dorf Carwitz


Verbesserung der Verkehrs-
erschliessung und der technischen Infrastruktur




Das Dorf Carwitz liegt auf einem schmalen Höhenrücken zwischen den Seen Schmaler Luzin, Carwitzer See und Dreetzsee. Es teil sich, getrennt durch die Bäk, in Ober- und Unterdorf.
Im mittleren Bereich dieses Höhenrückens verläuft als einzige durchgehende Erschließungsstraße die Dorfstraße. Sie wurde wahrscheinlich im 19. Jahrhundert von der Mühle bis zur Bäk mit einseitig behauenem Feldsteinpflaster ca. 4 m breit befestigt. In der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurde die Pflasterstraße vom Ortseingang bis zur Gaststätte „Krog“ und auf der Gefällestrecke von der Kirche bis zur Bäk mit einer Asphalt?decke überzogen. Das gesamte Unterdorf blieb unbefestigt.
Neben der Bedeutung der Straße als Erschließung für die angrenzenden Grundstücke und die Anbindung der weiteren Wege stellt die Dorfstraße auch eine wichtige Fuß- und Radwegeverbindung zu den attraktiven und touristisch interessanten Sehenswürdigkeiten und landschaftlich reizvollen Bereichen dar. Des Weiteren bündelt die Dorfstraße und insbesondere der Platzbereich vor der Kirche die dörflichen Aktivitäten und stellt den wesentlichen Aufenthaltsraum im Siedlungsgefüge des Ortes dar.
Die Erneuerung der Straße war notwendig, da sich der vorhandene Straßenbelag in schlechtem Zustand befand. Das historische Dorfbild war durch die teilweise Asphaltierung nicht mehr erkennbar. Außerdem wurde die Straße den neuen Anforderungen bezüglich des ruhenden Verkehrs nicht gerecht. Wildes Parken im gesamten Dorf war die Regel.
Weiterhin wurde die schmale Pflaster?straße nicht mehr den Anforderungen gerecht, insbesondere der Busverkehr bereitete Probleme.
Der öffentliche Personennahverkehr und der Reisebusverkehr bedienen den Ort Carwitz mit Bussen, die in die Dorfstraße hineinfahren und eine Wendemöglichkeit im Ort benötigen.
Die Buswendemöglichkeit war nur provisorisch vor dem Eingang zum Kirchgarten angelegt. Die Platzform der neuen Buswendeschleife – in Feldsteinpflaster ausgeführt – wird harmonisch in den zur Verfügung ?stehenden Raum eingepasst. Die Platzbegrenzung wird aus der Linienführung der begrenzenden Gebäude heraus entwickelt, es entsteht nicht die Form einer Schleife oder eines Rondells, welche als Fremdkörper innerhalb des Dorfgefüges wirken würden, sondern der Wendebereich wird als ausgepflasterter Raum zwischen Häusern und Vorgärten in schlichter unaufdringlicher Art eingefügt.
Durch die Erneuerung der Dorfstraße einschließlich der beidseitigen Geh- und Radwege, Pkw-Stellplätze, Buswendeschleife und Begrünung im öffentlichen Raum wurde die Befahrbarkeit durch Busse, der Fahrkomfort für den Individualverkehr, die Regelung des ruhenden Verkehrs und die Aufenthaltsqualität für die Fußgänger und Radfahrer wesentlich verbessert.
Die besonderen Merkmale der Dorfstraße in Carwitz wurden durch den ortstypischen Gestaltungsentwurf aufgegriffen. Sie sollen verkehrsreduzierende und geschwindigkeitsdämpfende Effekte erzielen und damit eine Erhöhung der Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer bewirken. Hierzu dienen die Schaffung eines begrünten Parkplatzes für ca. 50 Stellplätze vor dem Ort sowie die Ausbildung eines runden Knotenpunktes zur Verkehrsberuhigung und eines Parkplatzes für 26 Pkw am Ortseingang.

  • Auch der leicht geschwungene Straßenverlauf sorgt für eine gewisse Geschwindig?keitsdämpfung.

  • Der Verzicht auf Hochborde führt durch die „weicheren“ Ränder dazu, den dörf?lichen Charakter zu betonen.

  • Die Fahrbahn wurde aus einseitig behauenem Findlingspflaster 4 m breit mit beidseitigen 0,5 m breiten Rinnen aus Feldsteinen gepflastert.

  • Beidseitige Fuß- und Radwege aus Klinkerpflaster in der Farbe Rotbunt – die Farbe der angrenzenden Backsteinhäuser – 2,5 m bzw. 1 m breit –bieten Raum für Fußgänger und Wanderer.

  • 41 Pkw-Stellplätze mit Schotterrasen befestigt, eingefasst von Weidenbüschen entlang der Straße, sollen dafür sorgen, dass genügend Parkraum entsteht.

  • Markante großkronige Straßenbäume, Obstwiesen, Bauernstauden, Sträucher und Ranker in den Hausvorgärten und der grüne Kirchenanger mit Rundbank geben dem Ort ein neues grün-buntes Gesicht mit vielen jahreszeitlich sich ändernden Facetten.

  • Sitzbänke wurden dort aufgestellt, wo Ausblicke in die Landschaft möglich sind. Auch im Unterdorf gibt es einen solchen neuen/alten Aufenthaltsbereich mit Handschwengelpumpe und Sitzbänken.

Die Gestaltung des Wasserwanderplatzes mit Anlandesteg für Wasserwanderer, Aussichtssteg mit Blick auf den Carwitzer See, Schutzhütte und Spielplatz (Thema Kindergeschichten von Hans Fallada) bringt neue Qualitäten in das Unterdorf.
Als ortsbildprägend müssen auch die vorhandenen Feldsteinmauern angesehen werden. Diese rahmen den Friedhof mit der Fallada-Gedenkstätte und den Kirchenbereich ein. Die Feldsteinmauern sind trocken verlegt und wurden als solche wieder erneuert.

Berankungen mit Efeu und anderen typischen Mauerwerkgewächsen blieben erhalten. Vor diesen Mauern wurden ca. 50 cm breite Streifen als Pflanzstreifen angelegt. Im dörflichen Leben hatten früher derartige Pflanzstreifen mit Ruderalvegetation eine große Bedeutung. Vielfach wuchsen hier die Heilkräuter, die im häuslichen Bereich Verwendung fanden. Kamille, Malven und andere prächtige Blütenpflanzen wurden hier angepflanzt, um den alten Dorfcharakter auch in diesem Detail wieder finden zu können.
Die Straßenbeleuchtung erfolgte durch 4 m hohe Bogenlampen in kieferngrüner Farbe, wie sie in Dörfern üblich waren.
Das Regenwasser der befestigten Flächen im öffentlichen Raum wird über Gossen mit Straßeneinläufen in Sickeranlagen vor Ort entsorgt. Es wird kein Oberflächenwasser in die angrenzenden Seen eingeleitet.
Vor Beginn der Straßenbauarbeiten wurde im Jahr 1998 die gesamte Ortslage Carwitz an die öffentliche Schmutzwasserkanalisation angeschlossen.
Die Trinkwasser- und Stromversorgung wurden – soweit erforderlich – ebenfalls erneuert.












Weitere Erneuerungen der Erschliessungsanlagen


Teilbereich westlich des Ortseinganges

Teilbereich Kirchanger

Teilbereich unterer Dorfplatz:

Carwitz hat nicht viele Straßen, sondern nur wenige zusätzliche Gassen. Der Weg zur Mosterei ist eine kleine, nur 90 m lange Gasse, die ebenfalls erneuert wurde.
Mit dem Weg zur Mosterei ist der Weg zum Fallada-Haus vergleichbar. Dieser wurde als 2,20 m breiter Schotterweg (Schotterdecke mit angespritzter Bitumen?emulsion zweilagig mit Aufsplittung), eingefasst durch Tiefborde und beidseitige ?Schotterrasenstreifen so ausgebaut, dass ein befahrbarer Weg entstand.
Gestaltungsprinzip des Mostereiweges war es, eine 3 m breite Fahrbahn als zweilagige Schotterdecke mit angespritzter Bitumen?emulsion mit Aufsplittung herzustellen, die mit Tiefbord eingefasst ist und auf der abwärts gelegenen Seite eine Entwässerungsrinne aus Feldsteinpflaster analog der unteren Dorfstraße aufweist. Von einem Ausbau als Sandweg (wassergebundene Decke) wurde wegen zu hoher Instandhaltungskosten abgesehen. Im Erscheinungsbild wird durch die Schotterdecke und die Ober?flächenbehandlung mit Edelsplitt ein nur gering befestigter Dorfstraßencharakter – ähnlich einem Sandweg – erreicht.








Der Wasserwanderrastplatz


Aufgrund der engen Verzahnung von Siedlung und Landschaft kommt der Grüngestaltung der öffentlichen Freifläche im Unterdorf die tragende Rolle zu.
Oberstes Gestaltungsziel ist die Betonung bzw. Wiederherstellung des Charakters eines typischen südostmecklenburgischen Dorfes, wobei die enge Beziehung zum Wasser als prägendes Moment neben der Bebauung an erster Stelle steht. Die zum Wasser hin abfallende Freifläche wird angertypisch locker mit Laubbäumen überstellt. Typische Angerbäume der Region sind Winterlinde und Stieleiche, wobei hier aufgrund der Nähe zum See die Eiche Verwendung findet. Der Schirm der Eichenkronen fasst den Platz, bindet die vorhandenen und geplanten Kleingebäude ein und erlaubt weiterhin die Mehrfachnutzung der Fläche zum Spielen und Ausruhen.
Hieran schließt sich der Wasserwanderrastplatz an, der durch seine besondere Gestaltung einen neuen Akzent im unteren Dorfbereich setzt.
Das Unterdorf wird zwar stark vom Carwitzer See geprägt, aber der Besucher hat kaum Möglichkeiten, aus dem Dorf heraus das Wasser und die Seenlandschaft zu erleben. Die Anlage des kleinen Aussichtssteges ist so positioniert, dass bei möglichst geringen Eingriffen in den Uferbereich dieses Erleben möglich wird und damit die Schönheit der Landschaft und die ortstypische Lage des Dorfes Carwitz für die Besucher nachhaltig erlebbar wird: ein neuer romantischer Ort zum Genießen der Ruhe im Dorf Carwitz.
Die Notwendigkeit einer Rasthütte resultiert aus intensiven Beobachtungen vor Ort. Da diese Stelle als Verbindungsstelle zwischen Carwitzer See und Schmalem Luzin einen Zwangspunkt bildet, steigen hier die Wassersportler aus, nutzen den Ort zum Ausruhen, Picknick und „Füße-Vertreten“. Deshalb wurde hier eine kleine Rasthütte aus Holz errichtet.
Da die 4 m x 4 m große bauliche Anlage Schutz vor Witterungseinflüssen bietet und sich in Materialwahl (Holz) und Gestaltung harmonisch in die Situation einfügt, wird die Idylle des Ortes nicht gestört.
Des Weiteren wurden Spielbereiche mit Holzfiguren gestaltet, die an das Leben und Wirken Falladas in Carwitz erinnern und so ortstypische und einmalige Elemente im öffentlichen Raum bilden. Eine einzigartige Spiellandschaft, die sich hier am unteren Platz in das dörfliche Leben integriert.
Ausgegrenzt aus diesem Sanierungsgebiet werden insbesondere die Ufer- und Gartenbaubereiche am Schmalen Luzin und am Dreetzsee, die Bereiche westlich und südwestlich des Ortseinganges an der Windmühle, die Bereiche des Campingplatzes und die Bereiche nordöstlich der unteren Dorfstraße. Für die Bereiche südöstlich der Dorfstraße bis zum Dreetzsee werden die baulichen und sonstigen Nutzungen der Grundstücke durch die verbindliche Bauleitplanung vorbereitet und geleitet. Für die anderen Bereiche bietet die Bauleitplanung bei Bedarf ebenfalls ausreichende Möglichkeit, ordnende Maßnahmen in die Wege zu leiten und Entwicklungen zu steuern.







EIn Spaziergang durch das Dorf Carwitz





Ein Spaziergang durch das Dorf Carwitz
vom Dorfeingang an der alten Windmühle,
die obere Dorfstraße entlang
am Fallada-Friedhof vorbei …
… zum unteren Dorfplatz
mit dem Wasserwander-Rastplatz
und den Spielmöglichkeiten …
… bis zu den Aufenthaltsbereichen am Carwitzer See,
im unteren Dorfzentrum,
den Gästebereichen
und dem Fallada-Anwesen